Ausstellung: “Lesbos ohne Menschen. Spuren auf Lesbos.“

Kai Kranich

Mein ganz persönlicher Blick auf eine Insel, die in den Medien stark präsent war. Verloren in Gegenwart und Vergangenheit. Spuren der Gegenwart stelle ich neben die Träume der Vergangenheit. Die Spuren der Menschen, die eine neue Heimat suchen, sind unweit der Spuren aufgegebener Heimstätten.
Für mich einer der eindrucksvollsten Schauplätze des vergangenen Jahres. Für das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen begleitete ich ein Team aus Ausbildern für die Wasserrettung und konnte mir die Zeit nehmen auch unbekannte Ecken der Insel zu erkunden. Dazu gehörte ein ehemaliges Dorf in Küstennähe und die Müllkippe der Rettungswesten und Boote von tausenden Flüchtlingen, die 2015 und 2016 auf der Insel strandeten. Sie trieb die Hoffnung auf eine bessere und vor allem sicherere Zukunft nach Europa. Eine Frage blieb für mich: Was trieb die früheren Bewohner des verlassenen Dorfes dazu wegzugehen?

Kurzvita
Gebürtiger Görlitzer, Aufgewachsen in Niesky, habe in Dresden und Breslau Politikwissenschaften und Geschichte studiert. Die Fotografie von Lost Places in Schlesien ist mein großes Hobby. Für mich ist es Archäologie mit dem Fotoapparat. Daher interessieren mich in erster Linie die Spuren der vergangenen deutschen Kultur. Die Fotografie ist für mich ein Zugang zu dieser Geschichte. Zurzeit lebe und arbeite ich in erster Linie in Dresden. Die Bildästhetik aus der Lost Places Fotografie zu übertragen auf die Arbeit für das Rote Kreuz auf Lesbos war die besondere Herausforderung.

Die Ausstellung „Lesbos ohne Menschen. Spuren auf Lesbos.“ ist im Rahmen des Görlitzer Fotofestivals “Schauplätze” vom 28.08.-11.09.2016 im Literaturhaus Alte Synagoge, Langenstraße 24, Görlitz, Mi bis So von 13:00-18:00 und am So, 11.09.2016 von 10:00-18:00 Uhr für Besucher geöffnet.