A.S.Y.L. - ZWISCHEN WASSER UND HAUT

HOMMAGE AN ZINZENDORF

FOTOGRAFIEN VON GEORG KRAUSE

Im Rahmen des Görlitzer Fotofestivals “Schauplätze” ist die Ausstellung vom 31.08.-22.09.2019 am Untermarkt 22 (Flüsterbogenhaus), Görlitz für Besucher geöffnet. 


Copyright Georg Krause
Copyright Georg Krause

A.S.Y.L. - ZWISCHEN WASSER UND HAUT - HOMMAGE AN ZINZENDORF

In der Eingangshalle des Flüsterbogenhauses am Untermarkt 22 präsentiert der Berliner Georg Krause einen Fotodiskurs zum Thema „Verschwinden“. Hauptelemente sind „Wasser“, „Asyl“ und „Mensch“, die er interpretativ-dokumentarisch verknüpft:

Hintergrund: Am 17. Juni 1722 erreichte eine Gruppe von evangelischen Glaubensflüchtlingen aus dem katholischen Böhmen Graf Zinzendorfs Gut in Berthelsdorf und durfte zunächst bleiben. In der Folgezeit entstand mit Billigung und Unterstützung des Grafen und Gutsherren der Ort
Herrnhut.

Heute: Menschen, „wie Du und Ich“ leben in der Region um Görlitz, die einst eine Hochburg für Fluchtbewegungen war. Gleichzeitig wagen Menschen in Booten über die Meere - tödlichen Gefahren und den Schwierigkeiten der unwillkommenen Ankunft trotzend - den Schritt in eine für sie neue Welt.

Wasser wird so zum Kristallisationspunkt und dokumentarischen Element, um die übermenschlichsten Anstrengungen einer Flucht visuell darstellen zu können. Wasser als Element des Lebens und des Todes, der Geburt und des Ertrinken. Wasser, das „überwunden“ werden muss, um Zukunft zu haben. Wasser, als Symbol für Tränen, die nicht mehr rinnen wollen, da sie durch körperliche und seelische Demütigung und Gewalt vertrocknet sind.

Und dennoch: Wasser, auch als Symbol der Hoffnung und der Evolution, als verbindendes Element zwischen den Völkern. Georg Krause spannt mit fotodokumentarischen Mitteln den Bogen zwischen „Mensch“, „Asyl“ und „Wasser“. Dabei belässt er dem Betrachter die Interpretation und gedankliche Einordnung.

Credo Georg Krause: „Menschenfotograf“
1. Ich sehe das Bild entstehen, Sekundenbruchteile verweilen, um wieder zu zerfallen.
2. Die Seele ist immer im Spiel.
3. Die Bilder sind in mir. Nun muss ich mich nur dahin begeben, wo sie mit größter Wahrscheinlichkeit stattfinden.
4. Was du nicht weißt, wirst du nicht sehen.
5. Es kommt in der Kunst nicht auf eine Sache, Dinge, Ereignisse oder Personen an, sondern auf die Sicht darauf.
6. Und dennoch sind mir die Menschen das liebste Thema.

Georg Krause
• 1956 in Herrnhut geboren
• 1975 Abitur in Zittau, anschließend Arbeit im Tagebau Hagenwerder (Görlitz)
• 1978 -1983 Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Abschluss als Diplom - Fotografiker
• seit 1986 freiberuflich tätig als Fotograf, Gestalter

www.georg-krause.de