Die Dekonstruktion der Blume
FOTOgrafien VON Julian van Grey
Im Rahmen des Görlitzer Fotofestivals “Schauplätze” ist die Ausstellung vom 01.09.-23.09.2018 in der Galerie des Fotomuseums, Löbauer Straße 7, Di bis So von 12:00-16:00 Uhr für Besucher geöffnet.
Die Ausstellung wird am Fr, 31. August 2018 um 18 Uhr eröffnet.
t-Scape – Die Abstraktion des Zeitvergehens
Vor 20 Jahren besuchte ich eine Fotoausstellung von Michael Ruetz im Zeughaus Berlin. Sie hieß „Sichtbare Zeit“ und hat mich damals sehr beeindruckt.
„Zeit kann man nicht festhalten, sie läuft davon.“ stand im Einführungstext. „Die Fotografie hält im weitesten Sinne einen Zeitpunkt fest nicht aber die Zeit. Durch die Gegenüberstellung von zwei Fotografien kann man jedoch eine Veränderung erfahrbar und damit Zeit sichtbar machen.“ Ich war begeistert von den Bildern. Ich wollte das auch machen.
Wie lassen sich Zeit, Wahrnehmung, ein Prozess oder eine Bewegung im Bild festhalten? Und verändert sich die Sicht auf Pflanzen und Natur durch Bilder?
Nachdem ich in meinen Fotoserien unterschiedlichste Ansätze in dieser Richtung verfolgt hatte, widmete ich mich ab 2008 in der Serie t-Scape dem Thema Zeit in konkreter und zugleich abstrakter Form. Dabei ging mir zunächst vorwiegend um die Darstellung urbaner Prozesse wie Straßenverkehr, die Bewegung von Menschen im Stadtraum oder die Veränderung von Architektur. 2016 begann ich mit den Arbeiten an den Bildern der Pflanzen-und Landschaftsserie, die ich hier vorstelle. Im Fokus steht nun die Visualisierung subtiler Veränderung in der Natur.
Zentral war für mich die Frage nach neuen Möglichkeiten und Umsetzungen bei der Darstellung von Zeit. Dabei ging es mir einerseits um das Aufbrechen festgefahrener Sehgewohnheiten, andererseits das Erfahrbarmachen von Zeit und Prozess.
Meine Bilder bestehen aus 600 Einzelbildern … 600 Momenten, die ich zerschneide und zu einem Gesamtbild zusammensetze, welches die Zeit, den Prozess und die Bewegung wahrnehmbar macht. Trotz einer starken Abstraktion geht der Bezug zur Ausgangssituation nicht verloren. Dem Betrachter sind die Motive nicht gänzlich fremd, aber er ist gleichzeitig irritiert. Er erkennt und hat die Möglichkeit eine Situation neu zu erfahren.
Die klar strukturierte, formale Bildsprache der vertikalen Linien wirkt dabei beruhigend und ermöglicht einen einfachen Zugang zu den Bildern. Sie lässt ihn nicht im Chaos versinken sondern schafft eine gewisse Ordnung in einer ungewohnten Situation.
Es ist mir wichtig, dass meine Bilder möglichst ohne Text funktionieren, dass der Betrachter einen Bezug zum Bild findet bevor er den Text dazu findet. Im Idealfall machen sie daher neugierig und öffnen Räume selbst wenn man nicht genau weiß warum.
Biografie
Julian van Grey
1969 geboren in Görlitz
1988 Abitur in Senftenberg
1991-1999 Studium Amerikanistik, Informatik, BWL an der HU und FU Berlin, Universität Nottingham, Monmouth Universität New Jersey
1998-2004 Portrait-/Interview-Serie „The American Picture“
1999-2002 Ausbildung zum Fotodesigner am Lette-Verein Berlin (Klasse Roger Melis)
2001-2002 Fotoserie „Green Typewriters“
2003 Gründung der Künstlergruppe „Schaltkreis Berlin“
2003 Fotoserie „Blind Faith“
2003-2010 Fotoserie „Moskauer Strasse“
2003 Kurzfilm „Entschlüsse“
2004 Serie „Publiccity“
2004-2007 Serie „City Fragment“
2004 Kurzfilme „Heimkehr“, „CF 2“
2005-2008 Fotoserie „F200 – Portfolios“
2006 Aktion „Desperate Measures“
2006 Kurzfilme „Großer Lärm“, „Pferdekopf“
2007 Aktion Flaschenpost
seit 2008 Fotoserie „t-Scape“
2008 Kurzfilm „Fahrgast“
2008 Video „VTB3“
2010 Installation DIS/CONNECT V1
2010-2015 Aktion „4rtbox“
2010 Video „Grauzone“
2012-2015 Fotoserie „Habitat“
2012 Kurzfilm „Exhibition“
2013 Kurzfilm „Prolog zu einem Winterstipendium am Meer“
2013 Video „Le Proces“
2013 Artist in Residence des Kulturverein „Mecklenburg inspiriert“
(Kühlungsborn)
seit 2016 Kurzfilmserie „Life in General“
seit 2017 Kurzfilmserie „Generally Not“
Ausstellungen (solo):
2017 Die Dekonstruktion der Blume
Rathaus Galerie, Hülsen
2016 Devils Tool – Coffee Later
Handbestand, Berlin
2015 Instant Nothing
designsfiction, Berlin
2014 Berlin Black
INEX film, Belgrad
2014 Final Scratch
Pavillon Atelierhaus Milchhof Berlin
2013 Weltruhm – Gefällt mir (mit Darko Stojkov)
Pavillon Atelierhaus Milchhof Berlin
2012 AREA 1.7.01 [abstract industrial landscape]
G.A.S-station Berlin
2010 MOSKAUER STRASSE – 4. Serie
FMAB Gallery Berlin
2009 Moskauer Strasse
Fotomuseum Görlitz
Landgericht Frankfurt (Oder)
2008 t-Scape G0
Galerie Schaltkreis Berlin
2007 Moskauer Strasse – 3. Serie
Galerie Lichtschliff Berlin
Ausstellungen (Gruppe):
2016 Das Zerlegen der Zeit
Rathaus Galerie, Hülsen
2015 Die Lichtenberg Norm
Zwitschermaschine, Berlin
2014 Material | Buch
Pavillon Atelierhaus Milchhof Berlin
2013 Hybrid Object – Eastern Promises
Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
2013 The Story of the Creative
See | Exhibition Space, New York
2012 Antidote
Pro-Art Gallery, Athen
2012 Künstlersalon „Murid Bosh“
m3 Kunsthalle Berlin
2012 Keine Zeit – Zeitphänomene. Phänomene der Zeit
G.A.S-station Berlin
2011 Westpakete
Regensburg und Berlin
2011 microwesten 11
Alte Feuerwache Berlin
2011 Die Leistunsschau
Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
Ausstellungen (Gruppe):
2016 Das Zerlegen der Zeit
Rathaus Galerie, Hülsen
2015 Die Lichtenberg Norm
Zwitschermaschine, Berlin
2014 Material | Buch
Pavillon Atelierhaus Milchhof Berlin
2013 Hybrid Object – Eastern Promises
Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
2013 The Story of the Creative
See | Exhibition Space, New York
2012 Antidote
Pro-Art Gallery, Athen
2012 Künstlersalon „Murid Bosh“
m3 Kunsthalle Berlin
2012 Keine Zeit – Zeitphänomene. Phänomene der Zeit
G.A.S-station Berlin
2011 Westpakete
Regensburg und Berlin
2011 microwesten 11
Alte Feuerwache Berlin
2011 Die Leistunsschau
Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin